Eine Woche Horror

Da ich nun Bescheid weiß und sowieso auch grad für mich am reflektieren bin, was denn da die letzte Woche grad los war, möchte ich auch hier kurz was schreiben und ein wenig erzählen was los war.

Am 31.10. hatte ich eine MR Untersuchungen wegen meiner anhaltenden Rückenschmerzen. Als ich am Montag, den 3.11. dann den Befund dazu bekommen habe, hat der Alptraum begonnen.

In meiner Wirbelsäule wurde ein Tumor entdeckt. Die Gefühle, die einem durch den Kopf gehen, wenn man dies erfährt kann ich hier auf die Schnelle gar nicht beschreiben. Man fühlt sich unwirklich, gefangen in einem schlechten Film, man kann und will es nicht glauben.

Am Dienstag, 4.11. habe ich mit meinem Hausarzt die kommende Taktik besprochen und er hat mich gleich ins Krankenhaus eingewiesen zur näheren Abklärung. Den Dienstag habe ich dann genutzt meiner Familie die Nachricht zu überbringen und meiner Tochter zu erklären, dass die Mama zum Durchchecken ins Krankenhaus muss. Ich aber eh in ein paar Tagen wieder da bin.

Am Mittwoch, 5.11. ging es dann gleich früh morgens los. Und gleich am selben Tag fingen auch die Untersuchungen an. Die Vermutung der Ärzte, dass es sich um eine Tumorerkrankung an einer anderen Stelle im Körper handelt und dieser Tumor in der Wirbelsäule eine Ablagung davon wäre, war für mich nochmal ein Stückchen tiefer rein in den Horrorfilm.

Die Gedanken, Gefühle und Ängste dieser Woche kann ich hier unmöglich in ein paar Sätzen beschreiben. In dem einen Moment dachte ich mir alles wird gut, sei positiv, denke positiv und hab auch wirklich daran geglaubt. Im nächsten Moment bricht alles über einen zusammen und man fängt gedanklich schon an sich zu überlegen, was man denn alles noch regeln muss, wenn man dann vielleicht nicht mehr da ist. Alle Abstufungen dazwischen von der Angst einer Krebstherapie bis hin zur möglichen OP an der Wirbelsäule war gedanklich alles dabei.

Ich wurde also im Krankenhaus von Kopf bis Fuß durchgecheckt. In meinem Kopf hatte ich eine gedankliche Liste und jedes mal wenn ein Arzt mir die Ergebnisse der letzten Untersuchung mitteilte habe ich in meinem Kopf ein Häckchen gesetzt, weil diese Meldungen durchwegs alle positiv waren.

Am Montag, 10.11. bekam ich die endgültig letzte positive Meldung. Es handelt sich um einen gutartigen Tumor, der vorerst auch bleiben kann wo er ist. Bis die Meldung in meinem Kopf angekommen ist hat es etwas gedauert, dann kam erstmal die Erleichterung und dann wurde viel telefoniert, die guten Nachrichten mussten ja auch überbracht werden.

Erst eine Weile nach der ersten Euphorie über diese gute Nachrichten wurde mir bewusst, dass da aber die Schmerzen immer noch da sind, dies habe ich dann auch mit dem Arzt nochmal besprochen und wir bekämpfen diese jetzt erstmal mit einer massiven Tablettenkur und ich hoffe, dass sich das ganze dadurch bessert, idealerweise natürlich ganz verschwindet.

Trotz der vielen guten Nachrichten hält sich im Hinterkopf in einem kleinen Winkel versteckt immer noch ein ungutes Gefühl. Die Schmerzen sind ja immer noch da und ich weiß, dass da in meiner Wirbelsäule etwas ist, was dort eigentlich nicht hingehört (wenn es jetzt auch grundsätzlich keinen Schaden anrichtet). Ich habe im Jänner nochmal Kontrolle und es wird ein erneutes MR gemacht, um zu sehen, ob und was sich verändert hat. Sollten sich die Schmerzen bis dorthin halten, dann muss eh irgendwas passiere, weil behalten möchte ich die Schmerzen nicht.

Ich bin diese Woche noch krank geschrieben und versuche nun gedanklich die letzte Woche ein wenig aufzuarbeiten. Gestern habe ich außerdem mit der Medikamenteneinnahme für die Schmerzen begonnen, mal schauen was mein Magen da die nächsten Tage dazu sagt. Ansonsten freue ich mich schon, wenn wieder Normalität einkehrt und hoffe auch für mich, dass ich es schaffen werde mir bis Jänner nicht allzu viele Sorgen zu machen sondern wirklich an diese guten Dinge festzuhalten.

2 Gedanken zu “Eine Woche Horror

  1. Liebe Ingrid !

    Ich weiß gar nicht, was ich schreiben soll. Du machst ja wirklich eine Horrorgeschichte durch. Das tut mir leid. Du hast ja wirklich schon genug in deinem Leben erlebt, das mit dem Tumor hätte dir jetzt wirklich erspart bleiben können. Gott sei dank ist es ein gutartiger. Ich hoffe, deine Schmerzen werden bald besser, und dein Leben geht zumindest für den Moment wieder in geordneten Bahnen.

    Ich wünsche dir von Herzen gute Besserung und sende dir ganz viel Energie und Kraft für deine Genesung.

    Herzliche Grüße,

    Caroline

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