Update

Uns geht es gut heute. Den Vorfall von unserer Tochter gestern haben wir gut verdaut. Ich persönlich besser als ich gedacht hätte und viel besser als es sich gestern noch angefühlt hat. Wir waren im Krankenhaus zur Kontrolle. Die Medikamentendosis wird nun doch erhöht, weil ja nun schon wieder mehrere Anfälle aufgetreten sind. Ich hoffe sie verträgt die höhere Dosis genauso gut wie die Bisherige und hoffe natürlich auch, dass nun die Abstände wieder größer werden.

Ansonsten lassen wir es jetzt einfach weiter auf uns zukommen. Sie hat es auch lockerer aufgenommen als ich es gedacht hatte. Sie war recht relaxed heute, hat alles sehr sachlich erzählt bei der Ärztin. Der verpasste Wandertag machte sie schon etwas traurig, aber die Tatsache, dass sie nachmittags dann trotzdem zur Feuerwehr zum Training gehen durfte, hat auch diese Tränen recht schnell getrocknet.

Außerdem war heute wunderbares Wetter. Als wir vom Krankenhaus heim gekommen sind, haben wir noch einen Abstecher in ein Lebensmittelgeschäft gemacht und dort haben wir uns mit lecker Eis eingedeckt, welches wir dann zuhause im Garten auf der Picknickdecke genossen haben. Es war ein wunderschöner Nachmittag den wir zusammen verbracht haben.

Ein wunderschöner positiver Nebeneffekt aus einer weniger schönen Sache!

Schon wieder :(

Meine Tochter hatte heute schon wieder einen Anfall. Ablauf genau wie der letzte im April nur von der Intensität geringer. Das ganze hat nicht ganz so lange gedauert. Daher sind wir auch zuhause jetzt und nicht wieder im Krankenhaus, fahren morgen aber zur näheren Abklärung dort hin.

Nachdem die letzten Tage wirklich gut waren und sich einiges in meinem persönlichen Lebensumfeld in eine positive Richtung entwickelt hat, (ich wollte eigentlich auch darüber schreiben, aber dazu bin ich nicht mehr gekommen) hatte ich gehofft, dass endlich ein wenig positive Ruhe einkehrt. Aber nun bin ich grad echt wieder schwer am kämpfen mit mir und meinen Gefühlen und vor allem dieses unglaublich eindringliche und vor allem zermürbende „Warum“ macht sich breit.

Ich weiß, dass es nichts bringt sich, andere oder auch nur einen besonderen Anderen gedanklich zu fragen, warum das ganze passiert. Warum das genau ihr passiert? Warum das ausgerechnet heute sein musste und sie daher den schon lang ersehnten Schulwandertag morgen verpasst? Sie hat eine tolle Note auf der Mathematikschularbeit mit nachhause gebracht, wir haben uns so sehr gefreut darüber. Sie hatte eine Freundin zu Besuch heute und die beiden hatten unglaublich viel Spaß. All das wird ganz plötzlich und ohne Vorwarnung „zerstört“. Ich bin gerade in einem Vortrag gesessen als mich die SMS meiner Mutter erreicht hat. Hab bestimmt einen unglaublich tollen Eindruck hinterlassen also ich plötzlich fluchtartig den Saal verlassen habe.

Warum? WARUM?
Heute dominiert das Warum und ich will es heute mal gewähren lassen. Will es zulassen, gebe dem Warum einen Abend die Chance sich zu behaupten. Morgen muss es wieder weg, weil ich doch genau weiß, dass es nichts bringt, aber heute hab ich nicht die Kraft dazu!

Bibelzitat (8)

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„Have I not commanded you? Be strong and of good courage; do not be afraid, not be dismayed, for the Lord your God is with you wherever you go.“ (Joshua 1:9)

„Habe ich dir nicht geboten, dass du stark und mutig sein sollst? Sei unerschrocken und sei nicht verzagt; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir überall, wo du hingehst!“ (Josua 1:9)

Noch nicht angekommen …

… so fühlt es sich im Moment an. Ich mag meine derzeitige Arbeit sehr und auch die neuen Aufgaben machen mir Spaß. Der Job ist sicherlich nie langweilig, es gibt natürlich sich wiederholende Aufgaben aber es gibt auch immer wieder neue Herausforderungen. Außerdem habe ich tolle Kolleginnen und Kollegen und der Spaß kommt im Team auch nie zu kurz.

Und doch fühl ich mich noch nicht angekommen. Ich sehe mich nicht diesen Job jetzt noch die nächsten 30 Jahre lang machen. Irgend etwas Anderes muss es da noch geben und im Moment suche ich gerade ein wenig danach. Mein nächstes Ziel ist natürlich ganz klar der Masterabschluss und doch schweifen meine Gedanken kürzlich immer darüber hinaus. Was kommt danach? Eigentlich sollte ich mich darauf freuen, auf das Ende freuen, etwas mehr Zeit haben, mehr entspannen, alles ruhiger angehen. Aber diese Gedanken kommen nicht hoch, im Gegenteil ich suche und suche nach einem Danach! Ich bin noch nicht angekommen!

Möglichkeiten gibt es unzählige. Dinge, die mich interessieren gibt es ebenfalls unzählige. Dinge, die ich unglaublich gerne einmal ausprobieren würde, gibt es wahrscheinlich noch viel mehr. Ich habe viele Ideen und Vorstellungen und bisher haben sich diese Ideen und Vorstellungen alle in eine bestimmte Richtung bewegt. Thematisch bin ich bei der Technik, in der IT geblieben, dort wo ich mich jetzt schon zuhause fühle und noch so viel mehr möglich wäre. Und obwohl sich mir hier viel Wege eröffnen würden und es auch zahlreiche Möglichkeiten und Wege gibt, trotz alledem haben sich diese Überlegungen alle irgendwie nicht richtig angefühlt.

Vor ein paar Tagen meinte dann eine liebe Kollegin zu mir „du weißt und spürst am Besten, welcher dein Weg ist … und ab und zu mal spontan wo abbiegen, muss einfach drin sein!“ Das hat mich Nachdenken lassen, Nachdenken über neue Wege, für mich gedanklich unerforschte Wege. Spontan sein und einfach mal den Anderen als den vorgedachten Weg nehmen. Vielleicht wird es irgendwann richtig, wenn ich den leichten, schon für mich eingelaufenen Weg verlasse, und wenn ich einen komplett neuen Weg einschlage?

Darüber denke ich nun seit einigen Tagen nach und habe gestern dazu auch spontan eine Mail geschrieben und heute spontan ein Erstinformationsgespräch zu einem neuen Weg geführt. Dieser wird es wohl nicht werden, das hab ich im Gespräch heute schon festgestellt aber wieder neue Ideen und neue Möglichkeiten haben sich dadurch ergeben. Ich möchte mich weiter informieren, möchte weiter erste kleine Schritte in eine neue Richtung wagen. Vorrang hat klar jetzt noch der Master, danach trau ich mich vielleicht (hoffentlich) die ersten großen neuen Schritte zu gehen. Ob ich dann ankommen werde kann mir keiner sagen, aber wagen möchte ich es, anstatt einen Weg weiterzugehen, der sich im Moment endlos anfühlt.

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Die Suche

„Hier bin ich doch, genau vor dir! Warum siehst du mich bloß nicht?“ Ich schreie inzwischen schon ganz laut, versuche mich hin und her zu bewegen, um auf mich aufmerksam zu machen, aber es gelingt mir nicht. Keiner hört mich, ich kann mich nicht bewegen und alles um mich rum ist nur blau, ich sehe nichts anderes nur dieses helle blau das ich nun schon seit Ewigkeiten anstarren muss.

Irgendwann ist es wieder still, alle sind wieder weg und ich bin unendlich traurig. Ich höre Geräusche aus dem Nebenzimmer. Sie suchen wohl noch woanders, dabei bin ich doch da, die ganze Zeit ganz oben und doch konnten sie mich nicht sehen.

Die Anderen fangen schon wieder an mich auszulachen. „Sie werden dich nie mehr finden. Du wirst nie mehr hier raus kommen.“ Damals vor Monaten als sie mich hier abgelegt hatte , haben sie mich in etwas großes Blaues gesteckt. Damit ich schön bleibe. Damals waren die Anderen neidisch und haben sich schlechter behandelt gefühlt, weil auf sie nicht so geachtet wurde. Damals war ich unglaublich stolz und fühlte mich wichtig und freudig erregt. Freute mich aufs nächste Mal und auf viele weitere Momente die Welt zu entdecken. Und jetzt könnte es so weit sein und ich werd nicht gefunden und die Anderen lachen mich aus.

Die Tür geht wieder auf, erneut versuche ich mich groß zu machen und erneut versage ich. Lautes Gelächter der Anderen durchdringt den Raum und dann wird es still als tatsächlich die Anderen mitgenommen werden. Ich bleib traurig und einsam zurück.

Eine Woche später kommen die Anderen zurück und erzählen mir gehässig die wundervollsten Geschichten. Ich kann mir ein schluchzen nicht verbergen, da wird nur noch lauter gelacht. Danach passiert lange nichts, doch dann dringt ein Geräusch zu mir. Während die Tür geöffnet wird höre ich sie sagen: „Wit konnten sie letztens schon nicht finden, aber irgendwo muss sie doch sein!“

Neue Hoffnung keimte auf. Sie haben mich nicht vergessen und nicht aufgegeben. Sie suchen noch nach mir. Wieder versuche ich mich groß zu machen, schreie laut und hoffe, dass sie mich diesesmal finden können. Ich möchte doch endlich hier raus und endlich etwas anderes sehen als immer dieses Blau. Ich hab so genug von diesem Blau. Die Anderen lachen schon wieder, freuen sich darauf, dass sie diesesmal wieder dran sind. Und tatsächlich darf wieder eine der Anderen mit. Nur eine dieses mal, ich bleibe daher nicht alleine zurück, aber verspottet werde trotz allem nur ich.

Noch bevor die Mitgenommene wieder zurück kommt,  öffnet sich unsere Tür wieder. Sie suchen wieder etwas, was ist mir dieses Mal nicht ganz klar. Ich spüre eine Bewegung, jemand nimmt mich hoch. Das Blau öffnet sich, helles Licht strömt durch die Öffnung, jemand greift nach mir, zieht mich raus. Ich höre ein Lachen, anders als das Lachen der Anderen, ein freudiges Lachen und dann ein Rufen: „Schatz, schau doch mal was ich gefunden habe.“ Die Tür geht wieder auf und jemand kommt dazu. „Ach wenn man nicht danach sucht dann taucht sie auf.“ Ich werde weiter gereicht. Ich fühle mich so glücklich, endlich bin ich frei und endlich kann ich auch die Welt entdecken, endlich wird das Lachen der Anderen verstummen.

Doch dann passiert es, das Licht schwindet und das Blau schließt mich wieder ein. Ich schreie „NEIN!“ Ich will hier nicht wieder rein. Aber wieder hört mich keiner. Und danach als wär es nicht schlimm genug werde ich wieder abgelegt und eine Tür schließt sich und dann ist alles schwarz und still. Schon Sekunden später vermisse ich das Blau und auch das Lachen der Anderen. Nun bin ich hier ganz allein in der Finsternis und Stille.

Ein paar Minuten später dringt nochmal Licht herein. Jemand fummelt an mir rum, es raschelt und ich werde leicht angestupst. Worte dringen zu mir, es scheint als würde sie mit mir sprechen. „Nächstes Mal finden wir dich meine liebe Reisetasche. Ohne dich fahren wir nirgends mehr hin!“ Danach schließt sich die Tür wieder und ich sitze wieder allein in absoluter Finsternis. Aber traurig bin ich nun nicht mehr, denn ich weiß beim nächsten Mal bin ich dran und nicht die Anderen!

Am Ende meiner Kräfte!

So fühlt es sich gerade an. Meine Gefühle scheinen grade an einer Klippe zu stehen und es braucht nur einen kleinen Schubs für den Absturz. Meine Nerven liegen blank, während ich mich im Büro gut unter Kontrolle habe, bricht es zuhause dann los. Heute hab ich es sogar an meiner Tochter ausgelassen. Zum ersten Mal seit sie auf der Welt ist (und sie nicht bei der Oma oder sonstwo schläft) musste sie ohne Gute Nacht Kuss und ohne ein „Ich hab dich lieb“ ins Bett. Jetzt macht mich das grad völlig fertig aber als sie ins Bett ging konnte ich nicht mehr, ich wollte einfach nur allein sein, meine Ruhe haben, meine Gedanken sortieren und die Tränen fließen lassen. 

Warum das grade alles so finster ist hat mehrere Gründe. Da ist die Tatsache, dass meine Tochter morgen mit der Oma ein paar Tage wegfährt und ich mir seit letzten Sonntag ständig anhören muss, ob ich denn eh etwas anzuziehen hätte für meine Tochter, etwas ordentliches! Für mich kommt das so rüber als hätte die Oma Angst sie müsse sich schämen mit meiner Tochter und wie ich sie einkleiden würde. Das Koffer packen heute hat mir deshalb echt die letzten Nerven geraubt. 

Dazu die ständigen finanziellen Sorgen, die mich schon in den Wahnsinn treiben. Wir arbeiten beide wie die Tiere, sind nur noch am schuften und Jobs zusammen kratzen, die irgendwie ein wenig Geld abwerfen könnten, und trotzdem reicht es hinten und vorne nicht. Mein Auto bräuchte dringend neue Stoßdämpfer, da scheppert schon alles, aber ich hab das nötige Geld nicht. Ich bräuchte dringend eine neue Brille, aber da ich da echt eine komplizierte Zusammenstellung habe kostet mich die eine fast vierstellige Zahl und ich hab das Geld nicht. Zusätzlich trudeln locker lässig die Rechnungen ein, Steuerzahlungen, Sozialversicherung, Versicherungen. Die rote Zahl am Konto wird immer größer und verfolgt mich in meinen Träumen. Ich hab gestern sogar schon meinem Mann vorgeschlagen, dass wir das Haus verkaufen sollten und uns etwas kleineres suchen sollten, für nur uns drei ist es doch eh viel zu groß. Wirklich wollen tu ich das nicht, aber ich bin verzweifelt. Unsere Tochter hat das mitgekriegt und gleich fürchterlich geweint. Sie will hier nicht weg! (ich doch auch nicht)

Meine Masterthesis dümpelt vor sich hin. Es geht nichts weiter. Ich bin abends immer so hundemüde, dass ich mich auf nichts mehr konzentrieren kann. Gehe ich ins Bett quälen mich, meine schon fast üblichen, Einschlafschwierigkeiten. Der Sommer-Arbeitsurlaub wird heuer (aus verschiedensten Gründen) auch kürzer ausfallen als in den letzten Jahren und ist mit ein paar wichtigen privaten Verpflichtungen, für die sonst nie Zeit ist, auch schon fast wieder verplant. 

So genug gejammert, aber ich musste das abladen, hab lange überlegt, ob ich es auch posten soll, aber genau dazu hatte ich doch den Blog gestartet (zum Abladen) also hab ich mich dafür entschieden. 

Ich weiß es werden wieder sonnige Tage kommen, aber jetzt im Moment ists grad echt finster! Danke an alle, die dies bis hierhin gelesen haben und ein ganz grundsätzliches Danke an alle, die bei mir regelmäßig lesen und auch immer mal wieder win paar Worte dalassen!

„Und Gott sprach: Wir müssen reden!“ von Hans Rath

Da ich gestern morgen etwas kränklich aufgewacht bin und außerdem Muttertag- und für uns Hochzeitstagwochenende ist, habe ich beschlossen dieses Wochenende zu faulenzen! Da es außerdem gestern fast den ganzen Tag geregnet hat, mein Mann arbeiten war und unsere Tochter sich den ganzen nachmittag in ihrem Spielzimmer verschanzt hat (macht sie ganz selten, aber sie hat wohl grad irgendwas Neues zum Spielen entdeckt) habe ich beschlossen ein Buch zu lesen. Wenn es draußen regnet mache ich das immer am liebsten!

Ich blättere also durch meinen eReader und bleibe an „Und Gott sprach: Wir müssen reden“ hängen und entschließe mich kurzerhand dafür. Und ich konnte nicht mehr aufhören und so hatte ich es, mit einigen Unterbrechungen, letztlich um 1:30 Uhr nachts fertig gelesen.

In diesem Buch geht es um Dr. Jakob Jakobi, ein Psychologe der kürzlich geschieden wurde. Seine Ex Frau ist reich, hat von einem Onkel viel Geld geerbt, er selbst hat kaum Geld, sogar die Wohnung und seine Praxis wird noch von der Ex Frau finanziert. Als eines Nachts seine Ex Frau vor der Tür steht, um die Beziehungsprobleme mit ihrem Neuen zu besprechen, steht dieser Neue plözlich ebenfalls vor der Tür und verpasst vor Eifersucht Herrn Jakobi eine auf die Nase. Im Krankenhaus trifft Dr. Jakobi einen Mann im Clownkostüm, der sich ihm als Abel Baumann vorstellt. Da das Wartezimmer im Krankenhaus brechend voll ist, beschließen die beiden gemeinsam Frühstücken zu gehen. Im Gespräch stellt sich heraus das Abel einen Psychologen sucht und dringend Hilfe braucht und er bittet Dr. Jakobi dies zu übernehmen. Dieser will anfangs nicht aber verschiedene Umstände führen dazu, dass sich die beiden immer wieder sehen. Letztlich stimmt Dr. Jakobi zu und Abel erzählt ihm, dass er Gott höchstpersönlich sei und er dringend Hilfe brauche! Für den Psychologen war die Diagnose damit schnell klar, aber Abel streute mit kleinen „Zaubereien“ immer wieder Zweifel. 

Der Roman hat mich gefesselt. Neben den beiden Hauptcharakteren gab es noch viele andere, die die Geschichte kompletiert haben. Die Familie von Dr. Jakobi (Mutter und einen Bruder), die beide viel Geld hatten und Dr. Jakobi immer eine gewisses Versagergefühl vermittelt haben. Ein etwas skurriler Arzt im Krankenhaus, der sich immer an den Medikamenten seiner Patienten bedient. Die Nachbarn von Abel Baumann, die zufällig Maria und Josef heißen und einen Sohn haben. 

Der Roman ist einerseits wirklich witzig, musste sehr oft während des Lesens lächeln, aber er stimmt einen auch nachdenklich. Es ist in einem gewissen Maße natürlich ein religiöses Buch, aber vorrangig erzählt es die Geschichte von vielen verschiedenen Menschen, die aus verschiedensten Gründen immer wieder zueinander finden und verschiedene Dinge erleben! Und es erzählt von den kleinen Wundern auf der Welt, von Momenten bei denen man sich fragt, ob das denn wirklich alles Zufall war. Das Buch ist sowohl für Menschen gedacht, die an Gott glauben und somit die Erzählungen von Abel Baumann wahrscheinlich auch eher Glauben schenken werden können. Als auch für jene, die nicht an Gott glauben und somit auf der Seite von Dr. Jakobi stehen, der auch nicht an Gott glaubt und immer wieder rationale Erklärungen sucht für die Dinge die er mit Abel erlebt. Eine absolute Leseempfehlung von mir!

„Blackout“ von Marc Elsberg

Romane lesen gehört im Moment nicht zu meinen Hauptbeschäftigungen und das obwohl ich es so gerne tun würde. Es wartet so unglaublich viel Lesestoff auf mich. Ich kann den Zeitpunkt kaum erwarten, wenn ich darin tief eintauchen kann (wann immer das auch sein wird).

Trotz Stress lese ich aber auch, ganz ohne würde bei mir gar nicht funktionieren, aber leider nicht so wie ich es gerne machen würde und so dauert es oft viele Wochen bis ich endlcih wieder ein Buch abgeschlossen habe. So auch bei Blackout von Marc Elsberg. Etwa zwei Monate hab ich dafür gebraucht, aber die Zeit war es allemal wert. 

In Blackout geht es darum, dass in Europa plötzlich der Strom ausfällt und dieser Zustand über längere Zeit anhält! Die Geschichte widmet sich dem Grund der Ausfälle (ich will jetzt mal nichts verraten) und beschreibt aber vor allem auch die damit verbundenen Probleme und stark veränderten Lebensumstände! Klar ist es vorrangig ein Roman und somit Fiktion, aber die beschriebenen Szenarien kommen einem so unglaublich real vor und vor allem sind sie schlüssig nachvollziehbar.

Kurzfristigen Stromausfall kennt wahrscheinlich jeder. Kommt ein Stromausfall überraschend und dauert mehrere Stunden dann ist man oft auch schon mit den ersten Problemen konfrontiert, die man aber meist noch gut umgehen kann. Man weiß ja bald ist alles wieder normal. In Blackout wird das ganze viel viel weiter gedacht und es tauchen Dinge auf, Probleme, lebensbedrohende Situationen, die man im eigenen Prozess des Nachdenkens nie beachten würde. Man denke nur an große Bauernhöfe und die dort vorhandenen Kühe, die ohne Strom nicht mehr gemolken werden können und ein Handbetrieb aufgrund der Anzahl der Tiere unmöglich ist. Und das ist nur eines von vielen im Buch beschriebenen Szenarien, die einem erst beim Lesen bewusst werden, die aber trotz Fiktion keinesfalls weit hergeholt sind. 

Die Story warum plötzlich überall der Strom ausgefallen ist und die Arbeit an der Lösung des Problem fügt sich gut in die Geschichte ein und wird auch gut dargestellt. Hier liegt wahrscheinlich der Hauptteil an Fiktion in diesem Buch, obwohl manches auch hier nicht mehr sehr weit hergeholt ist in der heutigen Zeit. Für mich war grundsätzlich aber dieser Teil der Geschichte nicht das, warum ich das Buch überhaupt gelesen hatte. Ich fand die Auswirkungen des Stromausfalles und das Umgehen damit ausschlaggebend, um nach dem Buch zu greifen!

Blackout spielt sich auf sehr vielen verschiedenen Schauplätzen ab, da es sich um ganz Europa (vielleicht auch mehr noch, da will ich nichts verraten) handelt. Die vielen Schauplatzwechsel und die vielen unterschiedlichen Personen an den einzelnen Plätzen haben mich anfangs etwas überfordert. Aber mit der Zeit bekommt man den Dreh raus. Problematisch für mich waren auch die oft sehr langen Pausen beim Lesen, die ich aufgrund von Zeitmangel immer wieder hatte, da ist es auch schwer am Ball zu bleiben, aber das war mein persönliches Problem. 

Blackout hat mich sehr zum Nachdenken angeregt. Habe viel darüber nachgedacht wie es uns ohne Strom ergehen wurde, wie vorbereitet wären wir (ich gestehe so gut wie gar nicht vorbereitet). Die Geschichte spielt im Winter, da ist die Situation noch zusätzlich verschärft. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung für das Buch, vor allem an jene die Interesse an den Auswirkungen von flächendeckenden Stromausfall haben und ein solches Szenario (welches wir hoffentlich nie erleben müssen) einmal mit Worten durchleben wollen.

Zehn Wörter – ein Gedicht

Nach langer Zeit wollte ich mal wieder mitmachen, bei den Zehnwortgeschichten von Westendstorie und habe mich in die aktuelle Runde gestürzt. Wer genauer wissen will, worum es geht, kann dies hier nachlesen.

Die folgenden 10 Wörter gab es dieses mal zu verpacken:
Kalender, Rückfahrkarte, Schnittlauch, Chromosomen, Schneckengift, Radkappe, Gefahr, Zärtlichkeit, Elend, Gewinn

Und eigentlich wollte ich einfach nur eine kurze Geschichte damit schreiben, nachdem ich aber ewig vor einem leeren Blatt Papier gesessen bin und mir nichts einfallen wollte, hab ich mir überlegt was ich sonst mit den 10 Wörtern machen könnte. Und da ich im zeichnen völlig unbegabt bin, musste es doch beim Schreiben bleiben, also versuchte ich es doch mal mit reimen. Daraufhin ist folgendes Gedicht entstanden. Nach den ersten 6 Zeilen hatte ich mir auch noch das persönliche Ziel gesetzt (weil ich es bei den ersten 3 Wörter automatisch so gemacht habe), mit jedem Wort genau einen Zweizeiler zu schreiben, wobei ich immer auf eines der Wörter reimen wollte.

Es wird bestimmt kein Bestseller 😉 aber es hat Spaß gemacht. Über Meinungen würde ich mich natürlich sehr freuen.

Ich suche noch meine Rückfahrkarte
bevor ich dann nun endlich starte.
In meine Tasche stopf ich noch meinen Kalender
und dann gehts los, es wartet schon irgendwo ein Fremder.
Unterwegs grüble ich noch einmal über die Gefahr
Doch schieb alles zu Seite, weil ich einfach nicht mehr will wie es war. 
Ich hab genug von all dem Elend.
Es muss sich etwas ändern und zwar grundlegend.
Ich wünsche mir doch nur ein wenig Zärtlichkeit.
Ich hätte auch nichts einzuwenden gegen ein wenig Streit.
Nur nicht mehr allein sein, wär schon ein riesen Gewinn,
denn es treibt mich inzwischen in den Wahnsinn.
Am Ziel angekommen stolpere ich beinah über eine lose Radkappe.
Während ich nervös durch den Garten tappe. 
Im Gemüsegarten erblicke ich kleine Häufchen Schneckengift.
‚Das muss weg‘ notiere ich mit meinem gedanklichen Stift.
Neben der Eingangstür finde ich etwas das aussieht wie Schnittlauch.
wild gewachsen zwischen einem mir unbekannten Strauch. 
Lächelnd denke ich, ‚hier fehlen die richtigen Chromosomen
Es wird Zeit, dass die auch endlich hier wohnen!